Hier schreibt der Chef

Verehrte Leser,

Heute möchte ich Ihnen zu zwei Themen etwas mitteilen.

 

1. DIE BUTTER-PREISE

Zum Ersten sind die Preise für Butter, Sahne, Quark, Joghurt und Käse "explodiert" und wir haben preislich bisher nicht darauf reagiert. Viele unserer Kollegen haben Butter durch wesentlich billigere Margarine ersetzt, doch das möchten wir nicht, da der Geschmack und der zarte "Schmelz" von echter Butter nicht zu ersetzen sind.


Butter ist zwar seit neuestem im Preis wieder leicht gesunken, aber bei einem Verbrauch von 2.200 kg pro Woche, zahlen wir im Einkauf immer noch ca. 21.000 € jeden Monat für diesen einen Artikel mehr, als im letzten Jahr. Auch bei Sahne kommen etwa 6.000 € pro Monat Mehrkosten im Einkauf dazu.


Jetzt legen wir den reinen Mehrpreis für Butter, Sahne etc. auf die jeweiligen Kuchen und Tortenpreise drauf. Dies ist keine Preiserhöhung, sondern soll nur das Mehr an Wareneinkaufspreis halbwegs egalisieren. Ich bitte da um Ihr Verständnis für diese Maßnahme.
 

 

2. Der NUSS-GENUSS

Zum Zweiten möchte ich den Klassiker des Monats für die 45. bis 48. KW vorstellen. Vor 25 Jahren habe ich ein "Adventsbrot" entwickelt, mit einem sehr hohen Anteil gerösteter Nüsse. Da mein Bruder Oliver keine Rosinen mag, habe ich bei diesem Brot – entgegen der Rezeptur der meisten Adventsbrote – auf den Einsatz von Rosinen verzichtet, und den Nussgeschmack ganz in den Vordergrund gestellt.


In den letzten Jahren war der Preis für Nüsse dermaßen hoch (über 15 € das Kilo), dass es unmöglich war, ein qualitativ hochwertiges Nussbrot zu backen und zu einem akzeptablen Preis anzubieten. Dieses Jahr kosten Nüsse und Mandeln immer noch viel Geld, sind aber im Vergleich zu den Vorjahren relativ erschwinglich. Die Rezeptur habe ich den heutigen Erfordernissen leicht angepasst und gleich der erste Backversuch letzte Woche war optisch und vor allen Dingen geschmacklich der absolute Hammer. Das Roggenmehl wird zu einem Drittel als hauseigener Natursauerteig, zu einem Drittel als Aromastück und zu einem Drittel als Mehl verwendet. Dazu kommt Weizenmehl, wenig Meersalz und Hefe. Der hohe Anteil an gerösteten Haselnüssen, gerösteten Mandeln und Walnussstückchen bringen zusammen mit gerösteten Sonnenblumenkernen und einem angenehmen Biss. Die gehobelten Haselnüsse machen das Brot schon optisch zu einem Leckerbissen. Gleich beim ersten Probebacken habe ich den Tag über fast ein ganzes Brot abwechselnd mit Butter, mit Butter und Honig, mit Nutella und mit mildem Camembert genossen. Abends habe ich zwei Scheiben mit Butter, dünn "Bavaria Blu" und Feigensenf gegessen. Es schmeckte hervorragend.


Bei aller Euphorie, ein Wermutstropfen bleibt. Der Nuss-Genuss ist im Material dermaßen teuer, dass er keine Retouren verursachen darf. Deshalb bitte ich Sie, nicht böse zu sein, wenn er abends ausverkauft ist, oder aber vorzubestellen. Beim Ausprobieren und Genießen wünsche Ich Ihnen einen guten Appetit und viel (Nuss-) Genuss.

 

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Bäckermeister und Brot-Sommelier