Hier schreibt der Chef

Verehrte Leser,

Ab sofort werden wir einen Teil unserer Snacks wieder in der Backstube produzieren. Weil zu erwarten ist, dass viele unserer Kunden und Gäste enttäuscht sein werden, wenn Sie ihren Lieblingssnack nicht in der gewünschten Ausführung erhalten, möchte ich auf diesem Wege unsere Beweggründe für diese Änderungen schon einmal kundtun. Dieser Brief soll auch unserem Verkaufspersonal helfen, bei Beschwerden auf dieses Schreiben zu verweisen, damit Sie nicht zu viel Ärger abbekommen.


Meister-Snacks aus der eigenen Backstube

Als ersten Grund möchten wir unseren Verkauf entlasten, wo die Mitarbeiter zumeist morgens eine Stunde später mit der Arbeit beginnen können, wenn ein Teil der Snacks schon fertig geliefert ankommt. Das ist, in Zeiten von Fachpersonalmangel, ein sehr gewichtiges Argument für unsere Maßnahmen.

Des weiteren gibt es in vielen Filialen Probleme mit Zutaten und Rohstoffen, wegen des Mindesthaltbarkeitsdatums, mit der Folge, dass enorm viel weggeworfen werden muss. Das passt nicht mehr in die heutige Zeit. Zum übermäßigen wegwerfen trägt auch bei, dass wir momentan pro Woche 98 – in Worten Achtundneunzig – verschiedene Snacks herstellen, was sowohl unser Fachpersonal als auch die Retourenquote aufs stärkste belastet. Deshalb gibt es in unseren Filialen seit Anfang Oktober zusätzlich zu den fantasievollen Kreationen aus unserer Backstube, lediglich folgende Snacks, die vor Ort belegt werden:

  • Goldbengel mit Zwiebelmett (unser stärkstes belegtes Brötchen)
  • Goldbengel mit Remoulade und Gouda
  • Goldbengel mit Remoulade und Salami
  • Mehrkornbrötchen mit Remoulade und Gouda
  • Mehrkornbrötchen mit Remoulade und Salami

Außer bei den Zwiebelmettbrötchen, senken wir bei den obenstehenden Snacks den Verkaufspreis um 10 Cent, obwohl wir laut aktueller Kalkulation, aufgrund explodierender Rohstoff und Energiepreise, die Preise um 20 – 30 Cent erhöhen müssten.

Der letzte wichtige Grund, der für die Herstellung in der Backstube spricht, ist, dass wir in der Qualität der Beläge ganz neue Wege in eine neue Genussdimension gehen können.


Neue Genussdimensionen und besondere Zutaten

Unter der fachkundigen Anleitung von Herrn Johannes Becker (Dozent für natürliche Brotaufstriche an der Bundesfachschule in Weinheim) haben Denise, Marcell und deren Team, eine Reihe von leckeren Grundlagen für außergewöhnliche Snackvariationen entwickelt. Als wichtigste wären hier die selbstgemachte Mayonnaise, die stückige Remoulade, die Frischkäsecreme (wahlweise mit Frühlingszwiebeln, Pfeffer oder auch Honig-Chili-Jalapeño verfeinert) zu nennen.

Außerdem stellen wir nicht nur den Pesto, sondern auch die exklusiven Dips, aus hochwertigen Zutaten, selbst her. Weißkrautsalat mit Limettenabrieb, Rotkrautsalat mit Orangenabrieb, sowie saftiger Cole-Slow werden täglich frisch zubereitet, und sind eine ganz andere Qualitätsstufe, als sonstige „Fertigprodukte“, die fast nur nach der für die lange Haltbarkeit nötigen Säure schmecken. Frische Freilandeier vom Hof Evers kommen genauso zum Einsatz wie hochwertiger Käse, den eine fahrende Käserei aus der Premiummilch der Evers-Kühe für uns herstellt. Wir können zusammenfassend sagen, dass wir bei den selbstgemachten Aufstrichen und Belägen mit viel mehr „Finesse“ arbeiten können und gute, schmackhafte sowie bekömmliche Snacks, auf wertigen eigenen „Trägerbrötchen“ wie zum Beispiel unserem Butterlaugencroissant anbieten können.

Das Buttercroissant haben wir nach einem Besuch in Paris auch umgestellt. Wir backen es jetzt mit einem noch höheren Butteranteil, mit einem „Poolisch“ (Langzeitaromavorteig nach französischer Art) und es wird vor dem Backen zwei mal mit Freiland-Frischei abgeglänzt.


Wir geben die steigenden Preise nicht einfach an Sie weiter

Wichtig und zuletzt geht es darum, dass wir die exorbitant steigenden Preise, bei unseren Rohstoffen und der Energie, nicht einfach auf unsere Kunden abwälzen wollen, sondern überall schauen, wo wir bei der Effizienz in den Prozessen noch besser werden, damit nötige Preisanpassungen in einem vertretbaren Rahmen bleiben können, ohne dass wir eine faire Bezahlung unserer vielen guten Mitarbeiter in der Zukunft gefährden. Dafür werden wir in den nächsten Wochen auch unser Brötchensortiment von derzeit täglich 21 Sorten auf 16 – 18 verschiedene Sorten täglich reduzieren. Auch für diese notwendige Maßnahme bitte ich schon jetzt um Verständnis.

Bitte bleiben Sie gesund und lebensfroh!

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Bäckermeister und Brot-Sommelier